An Bühnen in der Schweiz, Deutschland, Litauen und Slowenien:
Halb auf dem Baum
Berndeutsche Übersetzung und Bearbeitung der Komödie von Peter Ustinov, Theater Belp, 2018
Aufführungsrechte: Musikverlag und Bühnenvertrieb Zürich AG, 8008 Zürich und für diese Fassung markus.michel@xwing.ch
4 Damen, 5 Herren – ein Bühnenbild
Die Komödie spielt in der Hippiezeit des letzten Jahrhunderts. Der britische General Sir Mallalieu Fitzbuttress kehrt nach vierjähriger Abwesenheit nach Hause zurück. Dort findet er seinen Sohn als Hippie vor. Seine Tochter befindet sich in “gesegneten” Umständen und will sich nicht an den Vater entsinnen und seine Frau Lady Fitzbuttress hat ein mehr oder minder
platonisches Verhältnis mit dem Nachbarn – ebenfalls ein alter Haudegen. Doch welche Überraschung der General schliesslich auspackt – damit hat nicht mal die Lady gerechnet.
E Summernachstroum
berndeutsche Bearbeitung nach W. Shakespeare, Berner Sommertheater, Münsingen, 2014, teaterverlag elgg, Belp, – Tel: 031 819 42 09
BäseToggeliTod oder die wo im Gletscher singe
Musik Barbara Jost, Uraufführung kulturfabrikbigla, Biglen, 2013
Von diesem Stück gibt es ebenfalls eine schriftdeutsche Fassung sowie eine französische Übersetzung: Ceux qui chantent dans le glacier
Besetzung: 1 Herr – ein Bühnenbild
Nur noch der alte Hausbursche Robert wohnt in seiner Dachkammer im Gletscher-Hotel Palace. Das Haus steht leer, die vornehmen Herrschaften kommen nicht mehr. Aber Robert hält die Stellung, es könnte ja sein, dass man jeden Augenblick nach ihm klingelt.
Mit all den Gegenständen, die angeblich im Laufe der Jahre in den Hotelzimmern liegengeblieben sind und mit seinen Erinnerungen und einem Besen baut er sich ohne Verbitterung oder Anklage seinen “BäseToggeliTod.” Obschon die Anwesenheit des Todes bald schon zu erahnen ist, zieht sich mit Robert durch das ganze Stück neben einer leisen Wehmut eine Beschwingtheit, Leichtigkeit und Wärme. Dies nicht zuletzt auch durch die sinnlich feine Atmosphäre der Musik, die von Barbara Jost für dieses Stück komponiert und von ihr auf verschiedenen Instrumenten gespielt wurde. Wofür das Hotel und der Gletscher stehen, ist, wie vieles andere im Stück, mit Absicht mehrdeutig der Fantasie und der eigenen Interpretation jedes Zuschauers überlassen.
Kurzbeschrieb: facebook.ch
Dr Zuchthüsler
Uraufführung Freilichttheater Moosegg, 2012
Besetzung: 15 Damen / 7 Herren / 4 Kinder – ein Bühnenbild
René Tanner, Spross einer Familie, die einst eine Sägerei betrieb, ist aus Amerika zurückgekehrt, wo er angeblich wegen Mordversuchs im Gefängnis war. Nun haust er in einer Waldhütte.
Die meisten im Dorf meiden den Eigenbrötler. Einige werden nicht müde, ihm Arges zu unterstellen, etwa dass er die Sägerei selbst angezündet und sich an Kindern vergangen habe. Beim Verschwinden eines Mädchens schiessen Gerüchte ins Kraut.
Dr Houzängu oder Dr Güggu isch tot
Uraufführung kulturfabrikbigla, Biglen, 2010
teaterverlag elgg, Belp, – Tel: 031 819 42 09
Von diesem Stück gibt es ebenfalls beim teaterverlag elgg eine schriftdeutsche Fassung: Der Holzengel oder der Gockel ist tot
Ausgezeichnet mit der “Appellation Contrôlée”, AdS, 2006
Besetzung: 5 Damen / 2 Herren – ein Bühnenbild
Das Krähen des Gockels hat nicht nur Lieschen, die Nachbarin, in Rage gebracht, das ganze Dorf gerät in Aufruhr und bringt Gewalt, Brand und Tod.
Houzbei-Housi schnitzt einen Holzengel, den er gegen ein Stück Braten dem Dorfarzt für das Wartezimmer schenken möchte. Er wird von Olga, der Köchin, abgewiesen; sie verdächtigt ihn, ihrem Gockel Bubi vergiftete Maiskolben hingelegt zu haben, die dieser aber nicht gefressen hat. In der Folge dient Houzbei-Housi den verfeindeten Parteien als Sündenbock für alle
Untaten. Der tiefe Graben zwischen Lieschen und Olga zerstört nicht nur die zarte Liebe ihrer Kinder, er bringt dem Dorf Gewalt, Brand und Tod.
Der von der Köchin verschmähte Holzengel fängt plötzlich an zu sprechen, wird zu einer hübschen jungen Frau, in die sich Houzbei-Housi verliebt. Ein schöner Traum zuerst, doch am Schluss bleibt nur ein verkohltes Holzscheit. Der Gockel hingegen stirbt an Altersschwäche. Der Streit geht trotzdem weiter.
Verrat – das geheimnisvolle Läuten auf Schloss Holligen
Freilichtspiel, Musik Barbara Jost, Uraufführung Schloss Holligen, Bern, 2009
teaterverlag elgg, Belp, – Tel: 031 819 42 09
Besetzung: 11 Frauen / 11 Männer / 3 Mädchen / Statisten – ein Bühnenbild
Mord, Verleumdung, Intrigen, Verrat, aber auch der Mut der Frauen: Eine geschlossene Kutsche hält vor dem Schloss Holligen. Dies weckt den Argwohn von Jojo, der zusammen mit Minette mit allerlei Waren herumzieht. Sie verschwinden schleunigst. Etwas später führen zwei Männer einen Knecht ab, über dessen Kopf ein schwarzer Sack gestülpt ist.
Die Verschleppung des Knechts wird für den Kunstmaler und Artilleriehauptmann Franz Niklaus König böse Folgen haben. Das Stück spielt während den letzten Tagen des Ancien Régime 1798. Die Zerrissenheit des Volkes zwischen Vaterlandsliebe, Abneigung gegen die Franzosen und dem Wunsch nach mehr Gerechtigkeit. Eingewoben ist ebenfalls das geheimnisvolle Läuten und die damit verbundene Spukgeschichte um das Waisenkind von Holligen. Erzählt wird von unten, aus der Perspektive der “kleinen Leute”, die, als bedeutungslos angesehen, in den Geschichtsbüchern keinen Platz finden. Die “wahren Helden” in unserem Stück sind die Heimatlosen, die Mägde,
Dienstboten, die “Verschüpften”. Außer Jojo hauptsächlich Frauenfiguren. Daneben spielen drei Kinder ebenfalls eine bedeutende Rolle.
Wie in meinem Stück “Elsi, die seltsame Magd”, sehr frei nach Gotthelf (siehe weiter unten), treten auch hier der Hausierer Jojo und seine Gefährtin Minette auf. Dies nicht von ungefähr. Die beiden Stücke spielen zur gleichen Zeit, dem Untergang des alten Bern.
Website: verrat.be.vespucci.sui-inter.net
Pressebericht: swissinfo.ch
Dällebach Kari – e chlyni Bärner Oper
Musik Andres Joho, Uraufführung Bühne Lyssach, 2006
teaterverlag elgg, Belp – Tel: 031 819 42 09
Besetzung: 11 Damen / 10 Herren – ein Bühnenbild
Mit Szenen aus dem Coiffeursalon, Traumfrequenzen und Erinnerungsfetzen wird zurückhaltend die Chronik eines angekündigten Todes erzählt.
Karl Dällenbach war Coiffeurmeister in der Berner Altstadt, ein “Original”; mit 50 Jahren nahm er sich 1931, krebskrank, das Leben. Doch seine Witze leben bis auf den heutigen Tag weiter. Witze, in denen er selber eine Rolle spielte und womit er sein dem allgemeinen Spott ausgesetztes Gebrechen, eine Hasenscharte, und die damit verbundene Einsamkeit überspielte. Zu seiner Kundschaft zählten sowohl der Pfarrer als auch der Tramführer, der Polizist, der “vornehme” Tabakhändler und der Oberst. Kari beherbergte in seinem “Salon” aber auch Heimatlose, “Vaganten”, die sich hier aufwärmten, und die er mit Gnagi, Sauerkraut und Bier bewirtete.
Kari betritt am Anfang dieser “kleinen Berner Oper” die Brücke, von der er im realen Leben in die Aare sprang, hier die Brücke zwischen Leben und Tod, auf der im Schatten der “Vagant”, der “verluust, wahrsagend Hung” über das Geländer lehnt und ihn zum letzten Schritt ermuntert. Erinnerungen, Stimmen seiner Kundschaft dringen zu ihm, zwingen ihn in verschiedene, nicht chronologische Szenen aus seinem Leben. Zwischen den Rückblenden sorgt sich Karis Schwester über sein Verschwinden, während langsam die wildesten Gerüchte in Umlauf kommen und in kurzen “Vorblenden” sich alle mehr oder weniger scheinheilig über den verstorbenen Kari äussern.
Der Drache
berndeutsche Bearbeitung nach Jewgeni Schwarz, Musik Barbara Jost, Freilichtspiele Aarberg, 2006
Beschreibung: mittelalter-kalender.ch
Dr Chutz
ein historisches Bilderbuch mit Musik, Bild, Gesang und Wort, Musik Barbara Jost, Festspiel Langendorf, 2004
Elisabetha – Die schöne Schifferin vom Brienzersee
Freilichtspiel, Uraufführung Dramatischer Verein Brienz, 2004
teaterverlag elgg, Belp – Tel: 031 819 42 09
Besetzung: 15 Damen / 23 Herren / 1 Mädchen / 1 Bub / mehrere Kinder – ein Bühnenbild
Ein Ruderboot legt in Brienz beim “Bären” an. Männer tragen einen Sarg an Land, stolpern über den am Boden schlafenden Nachtwächter Heinzi. Geträumt habe er. Von der schönen Schifferin.
Wir befinden uns im Jahre 1814. Es ist der Anfang des Fremdenverkehrs im Berner Oberland, einer sehr armen Gegend. Zwar fährt noch kein Dampfschiff, doch hübsche Schifferinnen rudern singend die wohlhabenden Reisenden aus Deutschland, Frankreich, England und auch aus dem Schweizer Unterland zum Giessbach und sind die grosse Attraktion von Brienz. Die Schönste der Schifferinnen ist Elisabetha Grossmann, die von mehreren Malern porträtiert wurde und deren Bildnisse auf dem Quai verkauft werden. Ein junger Professor aus Neuenburg, François Pettavel, reist mit seinem Freund Paul Henry wegen ihr zum zweiten Mal nach Brienz. Der verliebte François verlobt sich mit Elisabetha, doch auf dem Weg nach Neuenburg werden sie in Aarberg von François’ vornehmen und tief frommen Mutter mit einer Familiendelegation abgefangen, die Verlobung wird aufgelöst, Elisabetha später mit einer Geldsumme entschädigt. Neben den historischen Persönlichkeiten ist eine Vielzahl von Dorffiguren, wie Nachtwächter Heinzi, Chriiiter Änni oder Prinzässinne-Peetsch, frei erfunden und gibt diesem Theaterstück, worin der Humor trotz der tragischen Liebesgeschichte und der geschilderten Armut nicht zu kurz kommen sollte, seine Farbigkeit.
Die Schweiz war damals, im Gegensatz zu heute, ein Auswandererland. Ein grosser Teil der Bevölkerung lebte in wirtschaftlicher Not, ja bitterer Armut. Im Verwaltungsbericht von 1815 wird den Armen jedoch vorgeworfen, sie seien
arbeitsscheu und man erkenne bei ihnen “den im Bergland vorherrschenden Hang zum Müssiggang.” In der naiven Ignoranz der sozialen Verhältnisse schwärmen viele Reisende vom idyllisch-schlichten Dasein inmitten urtümlich erhabener Natur, und so ergeht es auch dem jungen Professor François Pettavel und seinem Freund. Anzumerken ist noch, dass in einem Baedeker Reiseführer aus dem 19. Jahrhundert davor gewarnt wird, den Einheimischen, die wie Kletten an einem hangen, Geld zu geben. Parallelen zum heutigen Tourismus in der dritten Welt sind offensichtlich.
Der Sturm
berndeutsche Bearbeitung nach W. Shakespeare, Freilichtspiele Aarberg, 2003
teaterverlag elgg, Belp – Tel: 031 819 42 09
Im Himmel und auf Erden
Szenen und Texte, Uraufführung Villa Stucki, Bern, 2001
Schnurgerade Landstrasse
elgger schaulust, 2001 teaterverlag elgg, Belp – Tel: 031 819 42 09
Besetzung: 4 Damen / 3 Herren
“Ist einer an seine eigene Beerdigung gegangen. Irre, was!”
Der Verkäuferlehrling Rolf Zimmermann täuscht Selbstmord vor und nimmt als Erich Wild eine neue Identität an.
Die Verwandlung ist so perfekt, dass weder seine Freundin noch seine Mutter sie durchschauen. Nur glaubt niemand an einen Selbstmord. Aus der spielerischen Wette mit einem Kollegen wird ernst. Rolf alias Erich wird von der Polizei und seiner Vergangenheit als sein eigener Mörder gejagt.
Fliegen – Grenzenlos
Eine Szene aus dem gleichnamigen Stück in Berner Almanach, Band 3, Theater, Stämpfli Verlag AG, Bern, 2000
Preis für das Verfassen von Theaterstücken, Société Suisse des Auteurs, 2003
Besetzung: 3 Damen, 2 Herren
Die Alten möchten endlich aufräumen. Die Jungen räumen auf. Sie zünden das Seniorenheim an.
Die Frau empört sich und stachelt die Jungen noch mehr an. Um die Alten loszuwerden, sollen sie fliegen – aufgepumpt wie ein Luftballon. Aber auch die Alten haben ihre Vernichtungsfantasien – und Sehnsüchte.
E Summernachtstroum
berndeutsche Bearbeitung nach W. Shakespeare, Freilichtspiele Aarberg, 2000, teaterverlag elgg, Belp, – Tel: 031 819 42 09
Zwischengeschoss – Adolf Wölfli und Albert Anker begegnen sich im Kunstmuseum
szenische Lesung, Kunstmuseum Bern, 1999
Nötli – Vo Lüt u Chüngle, Gäud u Liebi
Lustspiel, Uraufführung Freilichtspiele Ittigen, 1999
teaterverlag elgg, Belp, – Tel: 031 819 42 09
Besetzung: 25 Damen / 20 Herren / 3 Kinder /Blasmusik / Schülerchor / Damenriege – ein Bühnenbild
Silvia, eine junge, hübsche Frau, ist mit einem alten,
reichen, kranken Mann verheiratet. Seit der Heirat pflegt sie ihn. Ihre Schwester erfährt eines Tages, dass vom Konto alles Geld verschwunden sei.
Als kurz darauf der alte Mann stirbt, begeben sich alle während des Dorffestes vor dem Kirchlichen Zentrum auf die Suche nach den verschwundenen Nötli. Der Umstand, dass gleichzeitig noch eine Hochzeit und eine Beerdigung stattfinden, sorgt für weitere Turbulenzen.
Don Quijote oder Füür im Stedtli
frei nach Cervantes, Uraufführung Freilichtspiele Aarberg, 1997
teaterverlag elgg, Belp, – Tel: 031 819 42 09
Besetzung: 8 Damen / 14 Herren / 1 Kind / Statisten – ein Bühnenbild
Das Hauptgewicht dieser Komödie liegt absichtlich nicht beim grossen Don Quijote, sondern bei Sancho, beziehungsweise bei dessen als Knappe des Ritters verkleideten Frau, was aber Don Quijote und die Zuschauer erst gegen Schluss des Stückes erfahren.
Eines Morgens im Jahre 1477 tauchen zwei furchterregende Gestalten im Städtchen Aarberg auf (der Name des Ortes kann beliebig ausgetauscht werden): Don Quijote und sein ange-
blicher Knappe Sancho Pansa. Sancho verkündet im Namen seines Herrn, dass ein grosses Feuer diese Stadt bedroht. In der Folge versuchen die Bewohner des Städtchens, ihren Retter so schnell als möglich los zu werden, wobei das durcheinander immer grösser wird. Das Unglück will, dass die Stadt tatsächlich in Brand gerät. Nachdem die zwei Fremden abgereist und die Stadt wieder aufgebaut worden war, wurden Stimmen laut, die beiden seien gar keine Spanier, sondern bloss zwei entwichene Tollhäusler gewesen. Doch wenn der Südwestwind milde Luft aus Spanien heranführte, wurden die Herzen gross.
Mit Don Quijote zieht Cervantes die Ritterlichkeit und vor allem die Ritterbücher mit all den haarsträubenden Heldentaten und all dem Zauber, die damals gross in Mode waren (heute haben wir dafür die Fernseh-Serien) ins Lächerliche. Don Quijote, der laufend allen Gutes (an)tun will, erreicht damit immer das Gegenteil. Er ist dabei weit weniger der tiefsinnige Philosoph, als ihn viele Schöngeister sehen wollten.
Varnų šokis (Tanz der Krähen)
litauische Fassung, Šiaulių Dramos Teatras (staatliches Schau-
spielhaus), Šiauliai, Litauen, 1997
(zum Inhalt siehe unten “Tanz der Krähen)
Elsi, die seltsame Magd
sehr frei nach Gotthelf, Uraufführung Theater am Käfigturm, Bern, 1997
teaterverlag elgg, Belp, – Tel: 031 819 42 09
Besetzung: 7 Damen / 7 Herren
Elsi, ein junges, hübsches Mädchen, sucht eine Bleibe und findet eine Stelle als Magd auf einem Bauernhof. Obwohl sie alle Arbeiten sehr gewissenhaft und selbständig erledigt, zeigt ihr ganzes Wesen, dass sie nicht als “Magd” geboren worden ist. Ihre Herkunft verheimlicht sie standhaft. Ein herumziehender Hausierer scheint als einziger ihr Geheimnis zu kennen.
Die Heimiswyler Frauen sind neidisch auf Elsi und machen ihr das Leben nicht leicht. Die Männer dagegen buhlen um ihre Gunst. Vor allem Christen, ein reicher, junger Bauer, fühlt sich stark zu Elsi hingezogen. Immer wieder sucht er ihre Nähe und hält um ihre Hand an. Ihre Zurückweisungen kränken ihn so sehr, dass er versucht, ihre Eifersucht anzustacheln. Die Bauersfrau hat Elsi in ihr Herz geschlossen, deren Verhalten gegenüber Christen versteht sie nicht. Erst als Christen gegen die Franzosen in den Krieg ziehen muss, lüftet Elsi gegenüber der Bäuerin ihr Geheimnis um ihre Herkunft. Diese sieht darin keinen Grund, nicht Christens Frau zu werden. Elsi macht sich schnellstens auf den Weg, Christen ihre Liebe zu gestehen. Sie findet ihn mitten im Kriegsgetümmel. Ein gemeinsames Leben ist ihnen nicht vergönnt…
Wie in meinem Stück “Verrat” (siehe weiter oben), treten auch hier der Hausierer Jojo und seine Gefährtin Minette auf. Dies nicht von ungefähr. Die beiden Stücke spielen zur gleichen Zeit, dem Untergang des alten Bern.
Szenen aus Elsi, die seltsame Magd in slowenischer Sprache, Theatergruppe, Velike Lasce, Slowenien, 1997
Die Käserei in der Vehfreude
frei nach Gotthelf, Uraufführung Theater Kanton Zürich, 1997
teaterverlag elgg, Belp, – Tel: 031 819 42 09
Besetzung: 6 Damen / 6 Herren – ein Bühnenbild
Ein Stück um Liebe und Geld, um Milch und Käse, um Reiche und Arme, um Rechtschaffene und Schlitzohren, um Grossmäuler und Duckmäuser, um Grosszügige und Geizige, um Vernünftige und Unvernünftige.
Volkstheater nicht im naturalistischen, moralisierenden Stil, sondern als sinnliches Theater mit widersprüchlichen Figuren aus dem Volk. Nicht eine naturalistische Bauernkulisse be-
stimmt den Raum, sondern eine offene Arena, ein Riesenkäse. Das gesamte Geschehen wird von hinten aufgerollt und die eigentliche Schlussszene – die Hochzeit des reichen Ammannsohnes Felix mit dem armen Änneli – an den Anfang gestellt. Die geladenen Gäste und – vor allem – die ungebetenen
Zaungäste tragen auf der Arena ihre Zänkereien aus, setzen ihre Gerüchte in Umlauf, flechten ihre Intrigen, geben ihren Schimpftiraden freien Lauf. Die Arena (oder der Riesenkäse) wird zum Dorfplatz, zum Hof vor der Scheune, zur Käshütte, zur Stube, zur Landstrasse, zum Marktplatz: Ort des Klatsches und des Tratsches. Verstrickt in einem dichten Netz, gewoben aus Wahrheit und Lüge, Freundschaft und Feindschaft, Offenheit und Verlogenheit, bewegen sich die Figuren, den Blicken der andern ungeschützt preisgegeben: jeder und jede ist Täter und Opfer, Betrüger und Betrogener.
Adam und Eva
Komödie, Uraufführung Schlosstheater Fraubrunnen, 1994
teaterverlag elgg, Belp, – Tel: 031 819 42 09
Besetzung: 2 Damen / 4 Herren – ein Bühnenbild
Ein junges Paar wird beim Zelten von einem Unwetter überrascht und sucht Zuflucht in einem alten Schloss.
Ein unheimlich freundlich wirkender Alter drängt seine Gast-
freundschaft förmlich auf, so dass sich die jungen Gäste undankbar vorkämen, lehnten sie das Angebot ab. Ein stummer Diener, der komische Alte und eine geheimnisvolle Nebentüre lassen jedoch bald Unbehagen aufkommen.
Familienglück
Uraufführung Theater Einhorn, Dübendorf, 1993
teaterverlag elgg, Belp, – Tel: 031 819 42 09
Besetzung: 2 Damen / 1 Herr
Vater, Mutter, die beide einen “zweiten Frühling” erleben, und die Tochter Anita pflegen einen so genannt modernen Umgang einer heutigen Kleinfamilie. Am Schluss kippt die Komödie und endet in einem Drama.
Sie löffeln ihre Suppe und schweigen sich an. Wegen Kleinigkei-
ten wird gestritten, über das Wesentliche wird nicht gespro-
chen. Die Tochter gibt sich sehr aufgeklärt, kann dennoch ihre Eltern nicht verstehen, als diese je eine Affäre haben. Deren Liebespartner gleichen jedoch aufs Haar dem Ehepartner, der Ehepartnerin und werden auch von der gleichen Schauspie-
lerin, dem gleichen Schauspieler dargestellt.
D Badwanne
schwarze Kriminalkomödie, Uraufführung Altes Schlachthaus Bern, 1993
teaterverlag elgg, Belp, – Tel: 031 819 42 09
Besetzung: 8 Damen / 5 Herren – ein Bühnenbild
In der Badewanne des alten Ehepaars Simenon liegt eine
Leiche. Das Ehepaar beschuldigt sich gegenseitig. Irma Dus, eine verwitwete Nachbarin, lauscht an Simenons Wohnungstür und alarmiert die Polizei.
Kommissar Müntschemier und sein Assistent Zahn finden keine
Leiche. Das Ehepaar erklärt, es handle sich nur um ein Spiel, das sie sich selber ausgedacht haben. Irma, die wieder gelauscht hat, will das nicht einfach so hinnehmen. Sie sorgt mit Hilfe ihrer Cousine Susi dafür, dass schliesslich eine Leiche in der Wanne liegt.
Schwarzfahrer
szenische Lesung, Stadttheater Bern, Mansarde, 1992
Hunzinger Bühnenverlag, Bad Homburg
Ein heruntergekommenes Hotel in den Bergen. Da ist es ein Glück, dass dringend Lokalitäten zur Unterbringung von Asylanten gesucht werden. Doch die Mitbewohner des Kurortes sorgen dafür, dass John, der “Wildbach”-Hotelier, seine Sanierungspläne nicht zu Ende führt.
(Neufassung siehe Manuskripte: Schwarzes Schaf, schwarzer Schneemann, Wildbach brennt)
Käthis Zähmig
berndeutsche Bearbeitung nach W. Shakespeares “Widerspenstigen Zähmung” Uraufführung Freilichttheater Aarberg, 1991
Leseprobe: theaterverlage.ch
Frost
Uraufführung Stadttheater Luzern, 1991
Hunzinger Bühnenverlag, Bad Homburg
Besetzung: 3 Damen / 5 Herren – ein Bühnenbild
In einer Baracke für ausländische Bauarbeiter ist ein Mordfall entdeckt worden. Nur beiläufig erfährt man, dass das Mordmotiv ein Totoschein war.
“Um so lebendiger werden Mario und Lucia, die sich lieben, aber ohne Arbeitserlaubnis nicht zusammenbleiben können; Francesco, der um seines Jobs willen der Kneipenwirtin schöne Augen macht, dabei aber nur an seine Familie in Italien denkt. Am eindringlichsten bleibt Marcello im Gedächtnis, der seine Familie illegal in das Gastland geholt und in seiner Mansarde versteckt hat. Als seine Frau, die hier nicht leben darf, stirbt, kann er sie hier auch nicht beerdigen. Marcello erfindet für sich und seine Kinder immer neue Geschichten, um den Tod der Frau zu leugnen. So schlägt auch in diesem Stück das alltäglich Banale ins Grausige um.”
Das Ohr am Abflussrohr
Uraufführung Theater Die Spielküche, Augsburg, 1991
Besetzung: 2 Damen / 1 Herr – ein Bühnenbild
Seit zwei Wochen hockt Conny ununterbrochen in der Badewanne. Vor der Tür stehen Bruder Richard und die Mutter und versuchen vergeblich, sie heraus zu locken.
Doch Conny bleibt hart. Als Erklärung weist sie auf die Nachbarn in ihrem Hochhaus hin, deren Gespräche und Erlebnisse sie mit Hilfe des Abflussrohres lauscht. Mutter, Sohn und Tochter schlüpfen in die Rollen ihrer Nachbarn, präsentieren aber gleichzeitig auch ihren eigenen Familien-Kleinkrieg.
Hilde Brienz
Uraufführung Stadttheater St. Gallen, 1984
Hunzinger Bühnenverlag Bad Homburg
Besetzung: 6 Damen / 9 Herren – ein Bühnenbild
Hilde, die Gärtnerstochter im Dorf Brienz, kann sich von Jugend auf nicht mit der Welt, die sie umgibt, zufriedengeben. Sie will hinaus aus der Enge, die Grenzen des Vorgegebenen überschreiten.
Sie wandert aus nach Amerika, heiratet dort einen deutschen Einwanderer, hat zwei Söhne, wird im Stich gelassen und kehrt mit den Kindern in die Heimat zurück. Anfangs schickt der Vater noch Geld, dann muss sie selbst für sich und die Jungen sorgen. Sie geht in Stellung, bekommt Schwierigkeiten, kann ihre Situation psychisch nicht verarbeiten, wird in eine Anstalt verbracht.
Totengräber, Briefträger, Bahnhofsvorsteher, der eigene Vater machen sie zur Dorfhure, als sie wieder entlassen wird. Sie endet schließlich einsam, auch von den Söhnen verlassen, im Armenhaus.
Das grosse Haus
Hunzinger Bühnenverlag, Bad Homburg, 1982
Besetzung: 10 Damen / 11 Herren; Doppelbesetzung möglich
Herr Müller soll eine Schachtel vom Dachboden holen, will seine Frau. Die geringfügige Besorgung weitet sich aus zum komischen und schrecklichen Abenteuer.
“Endlose Stockwerke klimmt Herr Müller empor, begeht Übertretungen von Verboten, die er nicht kennt, gerät in die Fänge einer unbekannten, trivialen und grausamen Bürokratie, und allmählich wird deutlich, dass Luft und Erde, Wohnung und Haus, Leben und Seele nicht nur kontrolliert werden von übermächtigen anonymen Organisationen, sondern schon unbemerkt und unmerklich produziert werden, synthetisch hergestellt.
Die Müllers – und wir alle mit ihnen – denken, was gedacht werden soll, fühlen, wie gefühlt werden soll, erscheinen als Teile einer sein-sollenden Welt aus medialer Vermittlung und Styropor.”
Tanz der Krähen
Uraufführung Stadttheater St. Gallen, 1982
Hunzinger Bühnenverlag, Bad Homburg
Besetzung: 3 Damen / 4 Herren – ein Bühnenbild
Eine makabre Moritat über Sensationsgier, die selbst das Unglück eines Flugzeugabsturzes zu einem Volksfest umfunktioniert, von dem nicht nur Schausteller, Würstchenbuden und ein ambulanter Puff profitieren, sondern das auch Kirchen und Militär zu Werbezwecken ausschlachten.
Eine grausige und zugleich lächerlich komische Vision von apokalyptischem Ausmass, die eigentlich nur gegenwärtige Zustände in ihrer schlimmstmöglichen Entwicklung zu Ende denkt.
Eine schwarze Messe, ein Totentanz, Bilder… Theater.
Schwyzerpsalm
eine bös-groteske Schweiz-Schau, Uraufführung Zimmertheater Chindlifrässer, Bern, 1978
Klitschnasse Blätter auf der Strasse
Uraufführung Schultheater Olten, 1976
Die Kaffeemaschine oder der Aufstieg
Clownspiel, Uraufführung Theater Zähringer Refugium, Bern, 1973
Der Narr und das Ei
Uraufführung Theater am Zytglogge, Bern, zusammen mit
Die Nacht, 1972
Und, Sein
Uraufführung Theater am Zytglogge, Bern, 1971
Weitere Theaterstücke, zur Uraufführung frei, siehe Manuskripte.
Aufführungsrechte und Textbücher, falls unter dem betreffenden Titel vermerkt, können beim teaterverlag elgg, Belp bezogen werden
– Tel: 031 819 42 09
Für alle übrigen Aufführungsrechte, Textbücher, sowie für Auskünfte und Informationen können Sie sich gerne an den Autor wenden:
markus.michel@xwing.ch – Tel: 031 372 00 77