Manuskripte

Die Stücke sind noch unaufgeführt:

Schwarzes Schaf, schwarzer Schneemann, Wildbach brennt, ein Stück
Alle Rechte beim Autor
Besetzung: 3 Damen, 3 Herren

Ein heruntergekommenes Hotel in den Bergen. Da ist es ein Glück, dass dringend Lokalitäten zur Unterbringung von Asylanten gesucht werden. Doch die Mitbewohner des Kurortes sorgen dafür, dass John, der “Wildbach”-Hotelier, seine Sanierungspläne nicht zu Ende führt.

Einzig Johns Saufkumpan hält noch zu ihm. Fritzli bekommt schon seit Jahren zu spüren, dass man auch als Einheimischer ein Fremder sein kann. Und das geistige Klima, das in diesem schönen Land vorherrscht, ist eine diffuse Angst vor allem Fremden. Angst und Frustration; nicht nur in Sonnberg, auch im Städtchen unten im Tal hat das Kesseltreiben schon begonnen. Aber auch Widerstand.

Das Bühnenbild ist eine große Modelleisenbahnanlage mit Hügeln, Bergen, Flüssen, Seen, Brücken. Irgendwo ein Schreibtisch, der aber optisch mit dem Bild der Eisenbahnanlage verschmilzt. Ein Computer, ein Telefon. Auf einem Berg-
gipfel steht eine Schnapsflasche. Auch alle andern Requisiten, die im Stück benötigt werden, stehen in der Modelleisenbahn-
anlage herum.

Zu beziehen beim Autor: markus.michel@xwing.ch

 Schnurgerade Landstrasse, ein Stück.
‚elgger schaulust 20’, teaterverlag elgg, Belp.
Besetzung: 4 Damen, 3 Herren.

„Ist einer an seine eigene Beerdigung gegangen. Irre, was!“
Der Verkäuferlehrling Rolf Zimmermann täuscht Selbstmord vor und nimmt als Erich Wild eine neue Identität an.

Die Verwandlung ist so perfekt, dass nicht mal seine Freundin noch seine Mutter sie durchschaut. Nur glaubt niemand an einen Selbstmord. Aus der spielerischen Wette mit einem Kollegen wird ernst. Rolf alias Erich wird von der Polizei und seiner Vergangenheit als sein eigener Mörder gejagt.

„Hast du noch nie das Verlangen gehabt, aus dir auszubrechen?“

Zu beziehen beim teaterverlag elgg, 3123 Belp, Tel.: 031 819 42 09

Fliegen – Grenzenlos, ein Stück

Ausgezeichnet mit dem Preis 2003 der SSA (Schweizerische Autorengesellschaft).
Alle Rechte beim Autor.
Besetzung: 3 Damen, 2 Herren

Die Alten möchten endlich aufräumen. Die Jungen räumen auf. Sie zünden das Seniorenheim an.  

Die Frau empört sich und stachelt die Jungen noch mehr an. Um die Alten loszuwerden, sollen sie fliegen – aufgepumpt wie ein Luftballon. Aber auch die Alten haben ihre Vernichtungsfantasien – und Sehnsüchte.

Zu beziehen beim Autor: markus.michel@xwing.ch

Mein lieber Franz oder Die Flucht des Franz Kafka, ein Stück

Alle Rechte beim Autor
Besetzung: 2 Damen, 1 Herr – ein Bühnenbild
Prag, Sommer 1924

Franz Kafkas „Brief an den Vater“, eine etwa hundertseitige schonungslose Abrechnung, hat seinen Adressaten nie er-
reicht. Im Stück „Mein lieber Franz oder Die Flucht des Franz Kafka“ hat der Vater den Brief gelesen, was er aber verheimlicht.

Nach dem Tod des Sohnes versucht er, diesem auf die Anschuldigungen zu antworten, wobei erst allmählich klar wird, dass der Sohn gestorben ist. Der Vater kommt in seiner Antwort nicht über den Anfang hinaus, rechtfertigt sich in Selbstgesprächen vor seinem Sohn, kann dabei seine cholerischen Charakterzüge nicht unterdrücken. Er wird vom Dienstmädchen im Nebenzimmer belauscht und karikiert. Zwischendurch klopft sie bei ihm an, angeblich, um Staub zu wischen, bittet dann um Urlaub, erst um den kranken Onkel, dann um die kranke Großmutter zu pflegen. Ebenfalls mehrmals in seinen Selbstgesprächen gestört wird er von Mutter Kafka, die sich um ihren Mann Sorgen macht. Wie er kurz spazieren geht, redet sie ihrerseits mit dem verstorbenen Sohn, verteidigt den Vater, der es, aus sehr ärmlichen Verhältnissen stammend, zum erfolg-
reichen Geschäftsinhaber geschafft hat, seine Herkunft aber nie vergessen konnte. Vater Kafka wird von Milena Jesenská besucht, einer der vielen gescheiterten Liebschaften von Franz, der er den langen Brief an den Vater zum Aufbewahren gegeben hat. Ihr Vater ist ebenfalls ein egoistischer Tyrann, dem sie dieselbe Hassliebe entgegenbringt, wie Franz seinem Vater entgegenbrachte. Wegen Verschwendungssucht, Extravaganz und ihrer Liebe zu Ernst Pollak, einem Juden, ließ ihr Vater, der Kiefernchirurg und Professor an der Tschechischen Universität sie in eine Heil- und Pflegeanstalt einweisen, aus der sie erst als Volljährige entlassen wurde. Vater Kafka, der das Verhältnis seines Sohnes zu Milena missbilligte, verliebt sich nun seinerseits in sie – nur er, er hätte sich an Stelle seines Sohnes an Milena verbrannt. Nachdem sie gegangen ist, stellt sich heraus, dass sich der Besuch nur in Vater Kafkas Fantasie abgespielt hat.

Zu beziehen beim Autor: markus.michel@xwing.ch

Das grosse Haus, ein Stück
Hunzinger Bühnenverlag, Bad Homburg, 1982

Besetzung: 10 Damen / 11 Herren; Doppelbesetzung möglich

Herr Müller soll eine Schachtel vom Dachboden holen, will seine Frau. Die geringfügige Besorgung weitet sich aus zum komischen und schrecklichen Abenteuer.

“Endlose Stockwerke klimmt Herr Müller empor, begeht Übertretungen von Verboten, die er nicht kennt, gerät in die Fänge einer unbekannten, trivialen und grausamen Bürokratie, und allmählich wird deutlich, dass Luft und Erde, Wohnung und Haus, Leben und Seele nicht nur kontrolliert werden von übermächtigen anonymen Organisationen, sondern schon unbemerkt und unmerklich produziert werden, synthetisch hergestellt.
Die Müllers – und wir alle mit ihnen – denken, was gedacht werden soll, fühlen, wie gefühlt werden soll, erscheinen als Teile einer sein-sollenden Welt aus medialer Vermittlung und Styropor.”

zu beziehen beim Autor: markus.michel@xwing.ch