Presse

Die im Gletscher singen
Roman, Edition Königstuhl
13. Oktober 2021: derbund.ch

27. Dezember 2021: Lebenslänglich untertänig und auf Abruf bereit – Journal B

Endstation Alpenparadies
Roman. Münster Verlag.
10. Mai 2019 : derbund.ch

Dr Zuchthüsler
Freilichttheater Moosegg
6. August 2012 : livenet.ch

Verrat – das geheimnisvolle Läuten auf Schloss Holligen
7. August 2009 : swissinfo.ch

 

Pressestimmen (Ausschnitte)

zu “Die im Gletscher singen”
Markus Michel schreibt mit seinem neuen Roman einen Abgesang auf das Gewinnstreben, auf Raffgier und Eitelkeit, auf die Ungerechtigkeit in hierarchisch orientierten Gesellschaften. Aber sein Buch ist noch weit mehr als eine Sozialanalyse, nämlich ein verblüffendes Sprachkunstwerk

Natürlich hätte er Roberts Erinnerungsstrom geradlinig fliessen lassen und die Geschichte chronologisch arrangieren können. Stattdessen hebt er – gemäss der logischen Traumstruktur – räumliche und zeitliche Ordnungen auf, sodass alles gleichzeitig zu passieren scheint und die Leserschaft mittenhinein versetzt wird. So gewinnt der Text eine bedrängende Unmittelbarkeit. Famos aber mutet vor allem die Stimmenvielfalt an, die in Roberts Kopf zu einer wahren Polyfonie anschwillt. …

Hat man schon zuvor sich von Markus Michels Erzählrhythmus forttragen lassen, so glaubt man am Ende, dass man ein einziges Langgedicht gelesen hat. Kurz: ein poetisches Buch! Beatrice Eichmann-Leutenegger, Der Bund

“Zum 50-Jahr-Jubiläum seines freien Schriftstellertums hat der im Liebefeld geborene Markus Michel den Roman “Die im Gletscher singen” geschrieben. Ein literarisch reifes Werk über einen aus der Welt gefallenen Hausburschen eines noblen Hotels. …

Was ein weiteres klischiertes Stück Sozialkritik mit grellem Oben-Unten und einem Schuss gebildete Stadt-ungebildetes Land hätte werden können, macht Michel in 59 kurzen Kapiteln zu einem in Zeit und Raum ausfransenden Fragment, das nicht auf das Sozialkritische, sondern das dahinterliegende Existentielle zielt. …

Aber warum kann einen dieser Roman berühren? Darum: Michel lässt Röbu seine Geschichte so erzählen, dass die Fragmente seiner bereits untergegangenen Welt unverletzt erhalten bleiben – dass er sich auch weiterhin am Fenster seiner aus der Welt gefallenen Dachkammer sagen kann: “So schön. Cheibe schön”, wenn die Sonne über dem Gletscher aufgeht.” Fredi Lerch, Journal B

zu “Endstation Alpenparadies”
“Markus Michel zeichnet dieses Schlingern zwischen Alptraum und Wirklichkeit auf unheimliche Weise nach. Die 85 Kurzkapitel, im bedrängend unmittelbaren Präsens geschrieben, erzeugen mit ihrem Staccato-Rhythmus eine flackernde Unruhe. … Dieses Buch wirkt über den Tag hinaus.” Beatrice Eichmann-Leutenegger, Der Bund

zu “Festtage” 
“Die Lust des Autors, die kleinen Welten des Bürgertums ausgerechnet an eigentlich vor- und durchgeplanten, also vermeintlich leicht kontrollierbaren Feiertagen aus den Fugen geraten zu lassen, ist nicht in jeder der neun Erzählungen gleichermassen intensiv spürbar wie in der titelgebenden Geschichte “Festtage” oder in “Bouillabaisse”, wo ihm überdies eindrückliche, beinahe romantische Liebesgeschichten gelingen. …
In Gestalt und Inhalt am gelungensten wirkt “Der Sarg der Tante”, eine slapstickartige Räuberpistole, die den irren Kampf zweier Parteien um das voluminöse Erbe einer soeben Verstorbenen schildert.” Jean-Claude Galli, Der Bund

zu „Pfirsich im Kopf“
„In den Alltagsnotizen beschreibt Michel den Schrecken und die Hoff­nungen eines Mannes, dessen langjährige Partnerin sich von ihm und vom Leben verabschiedet. Mit den Gedichten fasst er diese Erfahrungen in oft prägnante Sprachbilder.“ Peter Steiger, Berner Zeitung, Bern

zu “Reise nach Amerika”
„Mit einfachen, jedoch offensichtlich nachgefühlten Bildern werden Jolis Jugend, sein Welschlandaufenthalt, sein langsamer Aufstieg zum kleinen Beamten zu einem eindrücklichen Porträt verdichtet: Durchschnittlich und doch einzigartig, unspektakulär und doch tragisch.“ Beat Sterchi, WoZ

„Auf dieser letzten Reise wird nach und nach in geschickten Rückblenden nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch die Geschichte seiner Familie und seiner Verwandten aufgerollt. Sein erster Roman ist ein wichtiges Buch, ein einfühlsames, detailliertes Psychogramm der „kleinen Leute“ in der Schweiz der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.“ Barbara Traber, Frei­burger Nachrichten

„Michel bleibt immer eng an den sozialen Verhältnissen seiner Figuren. Er beschreibt in seinem Roman lakonisch, mit leisem Humor die Freuden und vor allem Nöte der Menschen.“ Barbara Egger, Basler Zeitung

„Michel gelingen abgerundete und spontan ansprechende Genrebilder und Porträts von Frauen und Männern, von Originalen und Aussensei­tern. Wer an der Universität Geschichte studiert, lernt den Begriff „Ge­schichte von unten“ kennen. Obwohl nicht Historiker, dürfte Michel dieses Etikett für sein Buch in Anspruch nehmen, wäre es nicht viel praller, verzweigter, vitaler und poetischer als ein trockener akademischer Be­richt.“ Paul Schorno, Der Landbote, Winterthur

„Er lässt Öde und Bedrückung durchschimmern, wiederholt sie aber nicht literarisch und betreibt kein sozialkritisches Breitwalzen. Er kann eine Mo­fafahrt packender erzählen als andere einen Banküberfall. Seine Sprache ist kräftig und einfach, aber nicht plump, und das ist in der deutschspra­chigen Literatur der Gegenwart eher selten anzutreffen.“ Franz Dobler, Stadtmagazin, Augsburg

„Der Schweizer Markus Michel erzählt bissig, intelligent und humorvoll vom chaotischen Joli, der Theater spielt und ebenso wie die unkonventio­nelle Hilde in die USA will.“ Ingrid Kirschner, Tiroler Tageszeitung, Innsbruck

zu „Immer nur lächeln“
„Was man da am Samstag zu hören bekam, war wieder einmal ein Hör­spiel nach den Regeln der Radiokunst, die nahtlose Raumwechsel, das Ein­führen sozusagen beliebig vieler Stimmen gestattet. Michel und der Regis­seur, Amido Hoffmann, benutzten diese Mittel nicht nur, sondern liessen sie voll und durch das ganze Spiel hindurch wirken. Entstanden ist dabei ein dichtes Geflecht, gewoben zu einem bunten Muster, das gleichsam ne­ben und über den inhaltlichen Aussagen eigengesetzlich akustisch wu­cherte und den Zuhörer eindringlich zum Mitgehen einlud.“ Ursula Kägi, Der Tages-Anzeiger

zu „Die Büglerin“
„Die Büglerin“ wirkt armselig, fast zeitlos, niemals aber leer. Dazu sind die Sätze, die von traurigen Träumen berichten, viel zu spitz und intelligent. Die brüchige Stimmung, die Michel mit einer knappen und doch oft bildhaften Sprache aufbaut, hat Regisseur Amido Hoffmann weiterge­führt.“ rri, Der Bund

zu „Winter ohne Schnee“
„Er überzeugt auch in seinem zwölften Stück (das zehnte mit Amdio Hoffmann als Aufnahmeleiter) durch dramaturgische Doppelrollen, ein sensibles Gehör für den Volksmund, die geschickte Vermischung von Di­alekt und Hochsprache sowie in Collagentechnik eingestreute Geräusch- und Musiksequenzen.“ mks, Der Bund

zu „Tanz der Krähen“
„Die Uraufführung von Markus Michels „Tanz der Krähen“ hat einen ausserordentlich starken Eindruck hinterlassen. Es behandelt Fragen und Probleme, die uns alle angehen, in sehr eindringlicher, aber nicht auf­dringlicher Art, es ist ungemein theatergerecht angelegt.“ Susi Haefelin, Die Ostschweiz

zu „Frost“
„Gerade an der Figur Afonsos zeigt sich auch eine der grossen Stärken dieses neuen Theatertextes. Autor Michel gelingt es, den kleinen Leuten und den ausländischen Arbeitern eine überaus lebendige und echt wir­kende Sprache zu geben.“ Hugo Bischof, Luzerner Tagblatt

zu „Das Ohr am Abflussrohr“
„Einen rundherum hervorragenden Eindruck hinterließ am Abend die Spielküche Augsburg mit ihrem Jugendstück „Das Ohr am Abflussrohr“. Mit minimalistischen Mitteln, die zum absurden Theater tendieren, schuf der Schweizer Autor Markus Michel ein Stück, das die Ursächlichkeit ge­sellschaftlich-familiärer Konstellationen in Bezug auf Suchtverhalten the­matisiert. Ein bewegendes Stück und eine beeindruckende Ensembleleis­tung, für die das sichtlich mitgenommene Publikum schließlich kräftigen Beifall spendete.“ Heidi Höhn, Coburger Neue Presse

zu „Käserei in der Vehfreude“
„Mit viel Gefühl für Gotthelfs Sprache und Theatralik hat der Berner Au­tor Markus Michel die der Aufführung zugrunde liegende Theaterfassung erstellt. Keine linear erzählte Geschichte, sondern dichte Stimmungsbilder beherrschen den Abend.“ Gerda Wurzenberger, Neue Zürcher Zeitung

zu „Dällebach Kari – e chlyni Bärner Oper“
„Hinreissend setzt die Bühne Lyssach Witz und Tragik vom Berner Origi­nal Dällebach Kari zum Event in Text und Musik um. Stufenlos und raffi­niert gleitet das Stück zwischen Realität und Traum hin und her und ent­führt in das Leben und die Gedankenwelt von Dällebach Kari.“ Ursina Stoll-Flury, Berner Zeitung

„Mit Szenen aus dem Coiffeursalon, Traumsequenzen und Erinnerungs­fetzen erzählt Markus Michel zurückhaltend die Chronik eines angekün­digten Todes. Markus Michel reduziert Dällebach Kari nicht auf die Opfer­rolle. Sein fragmentartiger Text rückt vielmehr jene Spielchen menschlicher Schwächen in den Vordergrund, die ganz unbeabsichtigt Katastrophen auszulösen vermögen. So kantig wie Kari und den Vaganten
zeichnet Michel auch die übrigen Personen. Dieses Lyssacher Dällenbach-Pan­optikum ist mal hemmungslos derb, mal rührend zart.“ Brigitta Nieder­hauser, Der Bund

zu „Verrat – Das geheimnisvolle Läuten auf Schloss Holligen
Das faszinierende Stück versetzt die Zuschauer in alte,
stürmische Zeiten. „Verrat – Das geheimnisvolle Läuten auf Schloss Holligen“ spielt vor dem Hintergrund des Franzoseneinmarsches von 1798. Erzählt wird die Vision des Volkes, das von der Gerechtigkeit für alle träumt, ohne Barrieren und Ungleichheiten zwischen Herrschaften und Unterschicht. Neben den Figu­ren aus Jakob Freys Roman hat der Berner Autor Markus Michel auch neue Gestalten in sein Stück eingeflochten. Etwa den philosophierenden Hausierer Jojo und seine resolute Gefährtin Minette, oder die „ver­schüpfte“ Berti, die in den Kleidern ihres verstorbenen Mannes und mit einer ausgestopften Katze im Arm ums Schloss schleicht. Sie ist ein Opfer des Systems und wirkt wie ein Mahnmal der kleinen Leute, die durch Ver­rat und Herrschsucht der Oberschicht alles verloren haben – auch ihren Verstand.“ Magdalena Nadolska, Berner Zeitung

„Das Freilichtstück von Markus Michel „Verrat – Das geheimnisvolle Läuten auf Schloss Holligen“ ist zwischen dem 7. Juli und dem 15. August im Park des Schlosses Holligen 21 Mal erfolgreich aufgeführt worden. Über 5600 begeisterte Zuschauer genossen am Originalschauplatz unter freiem Himmel das Stück, das in der Zeit des Umbruchs von 1798 spielt. pd, Der Bund

zu „Der Holzängel oder der Güggel isch tot“
„Es darf gelacht und geschmunzelt werden in der neuen Aufführung der Berner Theater Companie in der Kulturfabrik Bigla. „Der Holzängel oder der Güggel isch tot“ birgt aber auch Hintergründiges und Lebensphiloso­phie. Am Schluss des Stücks bleiben Fragen offen. Die Zuschauer werden aber durch Lebensweisheiten vom Holzbein-Housi entschädigt. Er sinniert über das Leben und Sterben, in Gedanken weitab vom heimi-
schen Güg­gelstreit. „Sterben kann jeder Löli, alt werden aber nicht.““ Simone Wölfli, Berner Zeitung

zu „BäseToggeliTod oder die wo im Gletscher singe”
„Die Kulturfabrikbigla brachte das Stück „BäseToggeliTod” zur Uraufführung. Peter Leu spielt einen ausgedienten Hausburschen, der 49 Jahre in einem Berghotel die Koffer schleppte. Alt ist er und verbraucht. Auf einen Stock gestützt tappt er in seiner Kammer auf und ab und übt Selbstgespräche. Neunundvierzig Jahre lang schleppte er die Koffer der Fremden in dem noblen Berghotel. Jetzt hockt er allein in seiner Kammer, allein mit sich, den Erinnerungen und den Fundgegenständen aus der glanzvollen Epoche. Zipfelmütze, Zigarre, ein Büstenhalter und sogar ein Gebiss kommen ihm in die Hand, und mit jedem Gegenstand lässt der Schauspieler Peter Leu eine neue Figur
aufleben. Er bringt die Figuren zum Sprechen, ohne je zu urteilen. Jeden einzelnen Gegenstand befestigt er danach an einen aufgestellten Besen am Bühnenrand, und so wird aus dem Besen langsam das „BäseToggeli”. Die Zeit spielt keine Rolle mehr für den alten Mann. Er weiss es und wartet in seiner Kammer, zusammen mit dem „BäseToggeli”, auf den Tod. Das Theaterstück stammt aus der Feder von Markus Michel, Regie Pierre Kocher. Die Musik von Barbara Jost verbreitet im Hintergrund eine unbestimmte Schwermut, zusammen mit dem Humor der Figuren entsteht eine berührende Melancholie.” Gabriel Anwander, Wochen-Zeitung für das Emmental und Entlebuch

„Betreten sitzen die Gäste am Schluss in der Finsternis vor der Bühne. Es dauert ein Weilchen, bis die Beklemmung der Freude darüber weicht, soeben Zeuge einer grossartigen Aufführung gewesen sein zu dürfen. Mit dem von Markus Michel verfassten „BäseToggeliTod – oder die wo im Gletscher singe” setzt Leu den Zuschauerinnen und Zuschauern ungleich schwerere Kost vor. Zu Schmunzeln und Lachen gibt es diesmal nur Weniges, auch wenn Robert die tragischen Spitzen oft mit seiner feinen Ironie bricht. Dafür gibt es eine Menge zum Nachdenken. Und zum Fürchten, weil Robert mehr oder weniger ausgeprägt in jedem Menschen steckt.” Postet by Hannes in Heimspiel