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Der Tanz
Ich tanze auf dem Seil
aus meinem Fenster gespannt
das eine Ende
das andere im Nirgendwo
Ein Seil aus
Sehnsucht Trauer
Glück auch das
Der Wind im Haar
hüte dich
vor dem Wind
Tanze auf dem Seil
pfeife zwischen den Zähnen
Wind im Haar
Fall nicht
nur Wind
dich festzuhalten
tanze
Ein Seil aus
Glück und Trauer
Sehnsucht
ein Seil tief
in mir gespannt
der Wind
Das Ende im Nirgendwo
tanze
…..
Auslaufende Wellen
Mond über dem Meer
auslaufend
Dich streicheln
Auslaufende Wellen
auf deiner Haut
Das Meer
das sich zurückzieht
und wiederkommt
Auslaufende Wellen
auf meiner Haut
Dich küssen
Von der kleinen Zehe
bis zur Nasenspitze
und wieder zurück
Das Rauschen
Mittelmeer
stürmisch und
sanft
Das Rauschen
Brise kräuselt das Wasser
hell glänzende Gänsehaut
über dunkler Tiefe
Eintauchen
aus allen Poren
fließen
Auslaufende Wellen
Mond im Meer
die Flut steigt
Wie Sehnsucht
und Traum
…..
Gewünscht geträumt
Gewünscht geträumt
vom Wind verweht
Wünsche und Träume
im Horizont
ein Regenbogen
ich schlage
den Kragen hoch
stehe im Wind
und pfeife
leise
mit dem Wind
dem Wind-Wind
…..
Wolken
Manchmal kleben
die Wolken an
meinen Schuhsohlen
manchmal guck ich
in die Wolken
manchmal fall ich
aus allen Wolken
Und bin ich erst
Luft in der Luft
Die Sterne stehen
am Himmel
auch am Tag
aber du siehst nur
den Mond
er wandert
der alte Tippelbruder
und fühlt sich jung
Manchmal kleben
die Wolken
an meinen Schuhsohlen
ganz schwarz
und ich weiß nicht
sinds die Wolken
sinds die Schuhsohlen
so schwarz
hab ich sie schwarz getreten
treten sie mich schwarz
Siehst du den Mond
am helllichten Tag
ist er bleich so bleich
kein Wunder
die Nacht durchzecht
in vollem Glanz
und die Sterne stehen
am Himmel
selbst wenn du
sie nicht siehst
Bin ich erst
Luft in der Luft
streich ich sanft
ganz sanft
durch dein schönes Haar
bring es ein bisschen
schön durcheinander
nur ein bisschen
du wirst es kaum merken
ein Frühlingsflirren
ein Hauch von Fernweh
Luft in der Luft
Manchmal guck ich
in die Wolken
manchmal fall ich
aus allen Wolken
manchmal kleben
die Wolken an
meinen Schuhsohlen
…..
Nachtigall
Die armen Nachtigaller
sie singen tags
sie singen nachts
sei es in Bern
sei es in Sankt Gallen
denn erst nach Mitternacht
landet in ihrem Nest
eine Nachtigalldame
doch was immer auch
voll Inbrunst besungen
wie schön auch immer
der Kopf verdreht
die Dame bleibt nicht
sie besucht fleißig
weitere Sänger
nur nichts überstürzen
Berufsmusiker
ist eh hartes Brot
und ist die Liebe auch
eine Himmelsmacht
fällt sie doch nicht
einfach vom Himmel
und schon gar nicht
jedem in den Schoß
drum heißt es weiter singen
singen singen singen
sie singen auch tags
obwohl sie doch wissen
die Stunde schlägt erst
nach Mitternacht
Berufsmusiker
ist eben hartes Brot
die Nachtigallin
sie
wählt ihren Favoriten
nach ein bis drei Nächten
und dann
ja dann wird nicht nur
Kopf und Galle verdreht
der Nachtigaller
er
verdreht auch die Augen
doch bald schon heißt es
hungrige Schnäbel füttern
und wieder singen
singen singen singen
denn
die Galle der Nachtigall
ist kein Gallert aus Sankt Gallen
gell
und der Gallenröhrling röhrt
nicht weil er schlecht hört
Künstlerleben
eben
…..
Tierfreund
Eine Kröte im Hals
einen Floh ihm Ohr
einen Vogel im Hirn
eine Maus im Nasenloch
einen Esel hab ich auch
was bin ich für ein Tierfreund!
doch
…..
Mängisch wött i
Mängisch wött i mängisch
nöime nöime ganz alei
niemer kennt mi niemer
nume dr Räge rägnet
wüscht di wyssi Schminki
wüscht di wyssi Schminki wäg
u dr Luft dä tröchnet
tröchnet mys Gsicht
Mängisch lach i mängisch
nöime nöime ganz alei
säg warum säg warum
schlargget dir öii Schminki
mir um myni Nase
u dr Räge rägnet
aber dr Luft tröchnet
nümme mys Gsicht
Mängisch bin i mängisch
nöime nöime ganz alei
ganz alei ganz alei
nöime nöime ganz alei
…..
I weiss nid
I weiss nid
warum d Ärde sech drääiit
u geng no drääiit
i weiss nid
wo ds Wäutau
ufhört
aafaat
weiss nid emau
warums hüt rägnet
oder d Sunne schynt
weiss es u
weiss es nid
weiss so mängs nid
u bi scho aut
stecke e Stei i Sack
weiss nüt dervo
verzeue Gschichte
weiss nüt
un i weiss nid
warum jede u jedi
en angeri Sprach redt
wie me sech doch
cha verstah
doch nid versteiht
u ds Ungseite
tuet meh weh
aus aui Wort
un i weiss nid
wär aues i däm Zug sitzt
wo über d Brügg fahrt
wohär si chöme
wohäre si fahre
d Brügg lärmet
u göisset u stöhnt
mit de Schine u Redli
d Schine summe
no bevor dr Zug gsehsch
un o nähär
un i weiss nid
wär vo däne
wo im Zug hocke
hüt no wird stöhne
wird summe
e Flöige setzt sech
uf myni Nase
i verschüüche se
mit dr Hang
aber die
git nid so schnäu uf
zum Glück bin i ke Chue
wo nid nume vo einere
plaaget wird
aber nume ei
Schwanz het
weiss nid für was
das sou guet sy
un i weiss nid
warum geng allei bisch
u wed meinsch
heigsch öpper gfunge
bisch zwöifach
drüfach allei
ersch weds würklech bisch
bisch es nid
weiss es u
weiss es nid
e Flöige pfuret
um myni Nase
cheibe Vych
un i weiss nid
warums hüt rägnet
oder d Sunne schynt
weiss so mängs nid
verzeue Gschichte
weiss nüt
i weiss nume
weiss
dass i di geng no
gärn ha
…..
Mit em Zug
Mit em Zug mit em Zug
mit em Zug juhe
Ha lang gwartet
afang ygstyge
wider usgstyge
uf em Perron
uf u ab
füre gluegt
hingere gluegt
wider yne
us em Fänschter gluegt
i ne Egge mi drückt
usgstyge
gluegt u gluegt
wider ygstyge
i ne Egge drückt
u dr Zug
dr Zug het no gwartet
Mit em Zug mit em Zug
mit em Zug juhe
Wider use
uf u ab
uf em Perron
gluegt u gluegt
dr Zug näbedra
isch abgfahre
de ha di gseh
mit emne angere
am Fänschter
vom Zug näbedra
u my Zug isch o ab
ds Perron läär
numen i
sta no da
wi ne Löu
Mit em Zug mit em Zug
mit em Zug juhe
…..
Kein Kraut
Gegen das Alter
ist kein Kraut
gewachsen
ob verflüssigt
in Fläschchen
ob als Pulver
in Döschen
und wird es noch so
verführerisch
angepriesen
da hilft auch
teures Geld nur
den Produzenten
ihren Banken
und Aktionären
sie preisen
Kuhpisse
als Champagner
an
so mancher
glaubt es
zahlt mehr als
einen Taler
Taler du musst
wandern
Gegen das Alter
ist kein Kraut
gewachsen
keine Angst
und gibt es auch
kein schwarzes Pferd mehr
das dich auf deiner
letzten Fahrt zieht
Gegen das Alter
ist kein Kraut
gewachsen
gegen die Jugend
auch nicht
sagt der Alte
und die vergreisten
Jungen werden
selbst im Alter
nicht mehr jung
Und der Dichter
hüllt sich
mit einem Stück
Schokolade
in eine Decke
sitzt auf dem
kahlen Ast
seines Kirschbaums
der Dichter
sagt u sagt a
nicht jeder Esel
findet den Weg
nach Bremen
gegen das Alter
ist kein Kraut
gewachsen